Das Umwelt­bun­desamt koordi­niert die Bericht­er­stattung über Luftschad­stoffe, die in Deutschland v. a. aus Haushalten, Verkehr, Gewerbe- und Indus­trie­ak­ti­vi­täten resul­tieren. Die Bericht­er­stattung erfolgt im „Natio­nalen System Emissionen“. Das System ermög­licht es, inter­na­tionale Berichts­pflichten zu erfüllen (z. B. aus dem Kyoto-Protokoll oder dem Genfer Luftrein­hal­te­ab­kommen) sowie Bericht­er­stat­tungen durch EU-Richt­linien (z. B. zu Natio­nalen Emissi­ons­ober­grenzen). Das System ermög­licht es somit, politisch verein­barte Minde­rungs­ziele zu überprüfen und Trends einzelner Schad­stoffe zu erkennen. Neben Angaben zu Emissionen früherer Jahre enthält das System auch Prognosen über die zukünftige Entwicklung. Somit erlaubt das Emissi­ons­in­ventar, die Auswir­kungen von umwelt­po­li­ti­schen Maßnahmen zu prüfen und bei Bedarf weitere Maßnahmen zur Zieler­rei­chung auszu­ar­beiten.

Ökopol hat in den letzten 20 Jahren zahlreiche Aufträge des Umwelt­bun­des­amtes bearbeitet, die eine Verbes­serung der natio­nalen Bericht­er­stattung zum Ziel hatten. Zum einen hat Ökopol für mehrere Branchen („Emissi­ons­ka­te­gorien“) detail­lierte Inventare erstellt, z. B. für Emissionen aus der Lösemit­tel­an­wendung (CRF 3) und aus der Nahrungs­mit­tel­in­dustrie (CRF 2.D.2). Zum anderen hat Ökopol im Auftrag des Umwelt­bun­des­amtes für diverse Branchen unter­sucht, ob die im Natio­nalen System Emissionen hinter­legten Emissi­ons­fak­toren noch der Realität in den einzelnen Wirtschafts­zweigen entsprechen. Dies erfolgte beispiels­weise für die Branchen Kalkher­stellung, Raffi­nerien, Gieße­reien, NE-Metalle (Primär- und Sekun­där­hütten für Aluminium, Blei, Kupfer, Zink), Druckerei, Lackierung, Saatgut­ex­traktion, sowie für kleine Feuerungs­an­lagen in Haushalten und im Gewerbe.

Inter­na­tional hat Ökopol von 2003 bis 2012 Arbeiten zu den CO2-Emissionen von Pkw und zu leichten Nutzfahr­zeugen für verschiedene Auftrag­geber betreut, insbe­sondere für die Europäische Kommission (General­di­rektion Klima), die Europäische Umwelt­agentur (EEA) und den Inter­na­tional Council on Clean Trans­por­tation (ICCT). Tätig­keiten in diesem Zusam­menhang waren z. B. Daten­ana­lysen, die Erarbeitung, Etablierung und Überprüfung von Arbeits­rou­tinen auf organi­sa­to­ri­scher, inhalt­licher und infor­ma­ti­ons­tech­ni­scher Ebene, Übersichten zur Umsetzung gesetz­licher Vorgaben in den EU-Mitglied­staaten sowie Erarbeitung von Möglich­keiten zur Weiter­ent­wicklung der beiden EU-Verord­nungen zur Verrin­gerung von CO2-Emissionen von Pkw und leichten Nutzfahr­zeugen.

Eine weitere Emissi­ons­be­rechnung hat Ökopol feder­führend im Jahr 2009 für die Europäische Kommission (General­di­rektion Umwelt) im Bereich der lösemit­tel­hal­tigen Produkte erstellt. Ziel der Studie war die Überprüfung der Wirkung der Richt­linie 2004/42/EG („Decopaint-Richt­linie“) hinsichtlich der Minderung von VOC-Emissionen. Zusätzlich unter­sucht die Studie die Auswirkung von Maßnahmen zur weiteren Minderung von VOC-Emissionen aus lösemit­tel­hal­tigen Produkten, z.B. für Korro­si­ons­schutz­lacke, Holzlacke, Kosmetika und Haarsprays.