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Auswirkungen von REACH auf die chemische Industrie in den neuen europäischen Mitgliedstaaten
 
 
 

Auftraggeber:
Europäische Kommission - GD JRC/IPTS, Sevilla, Spanien


Durchführung:
Institut für Ökologie und Politik, Hamburg


Kooperationspartner:

Fraunhofer Institut für Systemtechnik und Innovationsforschung (ISI), Karlsruhe, Deutschland


Laufzeit:
Juli 2004 - Juli 2005

 
 
 
Hintergrund und Aufgabenstellung
 
Der Vorschlag für eine neue europäische Chemikalien-Regulierung REACH wird nach seiner Verabschiedung in allen 25 Mitgliedstaaten gleichermaßen umgesetzt werden. Mögliche Auswirkungen der Umsetzung von REACH sind in verschiedenen Studien auf EU- und nationaler Ebene (EU 15, alte Mitgliedsstaaten) untersucht und beschrieben worden. Die Auswirkungen von REACH in den neuen Mitgliedsstaaten könnten sich jedoch von denjenigen in der EU 15 unterscheiden.
 
Das Projekt wir im Rahmen des "Memorandum of Understanding" zwischen der europäischen Kommission und UNICE/CEFIC ausgeführt.
 
 
Ziel und erwartete Ergebnisse
 
Das Ziel der Studie ist es, den Einfluss von REACH auf die Geschäftstätigkeit der Unternehmen in den neuen Mitgliedstaaten abzuschätzen sowie deren Fähigkeit zu beurteilen, mit den Veränderungen der Anforderungen und Rollen umzugehen. Die Hauptaspekte sind dabei die Auswirkungen auf:

 
  • Kosten, Wirtschaftlichkeit und Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen
  • ihr Produktportofolio, welches durch Veränderungen in der Verfügbarkeit von chemischen Substanzen betroffen sein kann
  • Innovationsaktivitäten und Vorlaufzeit für neue Produkte
  • Kapazitäten und Qualifikationen in Bezug auf Gesundheits-, Sicherheits- sowie Umweltmanagement und
  • die Strategien, um REACH zu meistern, im Allgemeinen.
 
Gegenstand der Studie ist der Bereich der chemischen Spezialitäten. Innerhalb dieses Bereiches werden eine Reihe von Fallstudien im Detail analysiert werden, wodurch alle Ebenen der Versorgungskette abgedeckt werden. Diese Ebenen sind:
 
  • Hersteller und Importeure von Chemikalien
  • Formulierer von chemischen Zubereitungen und
  • Nachgelagerte Anwender außerhalb der chemischen Industrie
 
Die Studie fokussiert auf chemische Schlüsselprodukte und besonders gefährdete Stoffe, wobei ein "Schlüsselprodukt" ein Stoff oder eine Zubereitung ist, die erheblich zum Umsatz eines Unternehmens beiträgt (mit der Ausnahme von Nischenprodukten) und Teil des Wettbewerbsvorteils ausmacht, oder von strategischer Bedeutung ist. Eine Chemikalie ist "gefährdet", wenn ihre Produktion durch das schrittweise aus dem Verkehr ziehen ihrer Rohstoffe unter REACH gefährdet ist oder wenn eine Registrierung ökonomisch nicht sinnvoll ist. In der Mehrzahl der Fälle wird eine Gefährdung Stoffen mit kleinem Volumen und/oder niedrigem Preis zugesprochen.
 
 
Projektdurchführung
 
Für jede Wertschöpfungskette wird ein umfassender Fragebogen für einen zweistufigen empirischen Ansatz entwickelt: im ersten Schritt werden grundlegende technisch-ökonomische Daten abgefragt, die für die quantitative Auswertung von REACH unbedingt notwendig sind. Die Sammlung dieser Information erfordert im Vorlauf zu den persönlichen Befragungen einige Präsenzarbeit in den Unternehmen. Alle Informationen und Daten, die von den Unternehmen zur Verfügung gestellt werden, werden streng vertraulich behandelt. Die Ergebnisdarstellung im Projektbericht wird keine Zuordnung bestimmter Informationen zu einzelnen Betrieben ermöglichen.
 
Polen, die tschechische Republik und Estland wurden als typische Versuchsfelder der neuen Mitgliedsstaaten ausgewählt. Den Anfangspunkt der empirischen Feldarbeit bilden 9 Interviews mit Formulierern - jeweils drei in den einzelnen Ländern. Diese Interviews werden von einem Workshop zur Identifizierung von drei Spezialitätenchemikalien zur Analyse der Wertschöpfungskette gefolgt. Daraufhin werden die REACH-Auswirkungen der ausgewählten Chemikalien hoch bis zu den Zulieferern oder Importeuren sowie runter bis zu den nachgeschalteten Anwendern verfolgt. Abschließend wird eine empirische Basis von ungefähr 30 Interviews für eine genauere Auswertung zur Verfügung stehen.
 
Die Europäische Kommission zielt auf eine Nutzung der Ergebnisse für die abschließende Gestaltung des am 29. Oktober 2003 veröffentlichten REACH Regulierungsentwurfes ab. Um dieses zu erfüllen, müssen die Ergebnisse der empirischen Feldarbeit mit der Industrie rechtzeitig vor dem Beginn der ersten Lesung im europäischen Parlament vorliegen.
 
In Anbetracht des aktuellen Zeitplans der europäischen Institutionen, müssen erste Entwürfe der Ergebnisse im März 2005 vorgestellt werden. Der Endbericht wird dann Ende des Frühjahrs 2005 zur Verfügung stehen.
 
 
 
Ihre Ansprechpersonen sind
   
Dirk Jepsen